Du bist nur einer von wenigen, aber dein Geschrei macht mir Angst. Ich bäume mich dir und deinen unförmigen Käferfreunden entgegen. Nichts ist Euch mehr wichtig, nur der Hass, der Hass auf all die Anderen. Sie gibt deinem Leben einen Sinn. Und den vermisst du an all den anderen Tagen. Plötzlich zählt deine Stimme. Du fühlst dich wie berauscht. In vorderster Front bist du dabei, wie in den Erzählungen deiner Großeltern. Längst vergessen sind die sorgenvollen Worte deiner Oma. Noch Jahrzehnte nach dem Krieg wachten sie nachts schweißgebadet auf. Wonach du dich sehnst, konnten sie nicht vergessen.
Hilft denn Reden noch? Ja, du redest viel von all den Dingen, die man jetzt erreichen kann, was zurückerobert werden muss. Aber diese Gedanken sind nicht deine. Du bist ein kleiner dicker Handlanger. Den Knüppel kannst du schwingen und dein Knüppel wird gebraucht. Er ist die Drohgebärde deines Lagers. Er soll uns schlagen, soll uns brechen. Halt ihn gut fest, denn unsere Schädel sind hart.
In diesen Tagen ziehst du voran, hebst den rechten Arm, wo du nur kannst. Du brüllst deine trockene Kehle heiser, kippst Bier für Mut und schuppst Journalisten für Adrenalin. Mehr brauchst du nicht. Keiner hätte je gedacht, dass du bald den Ton angibst, auch nicht deine Mutter. Und alle Jahre marschierst du wieder. An einem Denkmal für deinesgleichen brennen Fackeln und du nennst dich Held der ersten Stunde.
Aber eines sollte dir bewusst sein, stürzt deine Ideologie diese Demokratie, wirst du am Ende mit der Pistole im Mund dein zerfallenes Reich beweinen. Denn die Liebe stirbt nie!