Begegnung von Semra Ertan

An diesem Sonntag möchte ich Euch wieder ein Gedicht vorstellen. Die Erinnerung an Menschen, die Opfer von Rassismus wurden, lässt mich nicht los. Und so widme ich diesen #poetrysunday der Poetin, Arbeiterin und politischen Aktivistin Semra Ertan. Der ganze Körper wie ein Flamme, Wo sind die vergangenen Jahre? Ich habe gestern begonnen zu leben […]…

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1948

Von draußen betrachtet, hätte sie wohl mit dem Kopf geschüttelt oder ein wenig mitleidvoll sein Handeln beobachten können. Eine ältere Frau läuft vorbei und schämt sich fremd. Mitleid konnte man in ihren Augen aber nicht erkennen. An diesem Morgen liefen nicht viele Menschen an dem Balkon vorbei. Und selbst wenn, wäre dieser graue Klotz zwischen…

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No End of Love

Du bist nur einer von wenigen, aber dein Geschrei macht mir Angst. Ich bäume mich dir und deinen unförmigen Käferfreunden entgegen. Nichts ist Euch mehr wichtig, nur der Hass, der Hass auf all die Anderen. Sie gibt deinem Leben einen Sinn. Und den vermisst du an all den anderen Tagen. Plötzlich zählt deine Stimme. Du…

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Mir ist als wär…

Hier an den Straßen stehen Mülltonnen und HundeNiemand sucht die Klage, niemand den See Die Graffitis sind hier ausgeblieben und der Taxifahrer fragt nach dem Weg Der Wald bringt keine Regung mehrverzichtet selbst auf jegliches Gebaren Hier am Supermarkt stauen sich die WarenDas ist alles, was noch zählt An einer beliebten Ecke steht ein MannEr…

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Kein Vergeben – Kein Vergessen

Es ist wieder #poetrysunday. Jede Woche präsentiere ich an dieser Stelle ein Gedicht, das mich tief bewegt hat. In dieser Woche sind es gleich zwei. Und in beiden geht es um das rassistische Attentat von Hanau, bei dem am 19. Februar 2020 neun unserer Mitmenschen ums Leben kamen. Die Namen der Opfer Ferhat UnvarHamza KurtovićSaid…

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Was ich sagen soll

Wenn die Wände reden könnten, sie wüssten nicht, was sie sagen sollen. Die Welt dreht sich, sie dreht sich weiter. Egal, was passiert. Du sitzt im Dunkeln vor dem Herd und die Herdplatten glühn. Wenn du kochst, steh ich hinter dir, bereit, den Feuerlöscher zu ziehn. Du sagst, wir müssen reden, doch wir hören nicht…

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Unter hohen Fichten

Unter hohen Fichten übers Meer Hügel wandern tränenleer Rasende Wolken ein Nebel fällt der See verstummt und auch die Welt Ein Letzter noch vor Einsamkeit die Augen starr Es wird Zeit Endlich bricht der weite Weg das Licht wird unter Fichten spät und die letzte Welt kehrt heim Die gelben Blätter fallen mitten im April…

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Durch den Winter

Nichts bringt mich durch den Winter, als deine kalten Worte. Wohin ich strebe, was mich treibt. Außer der Liebe nichts. Sie zeigt sich, völlig fern von diesem Ort, umgeben von Licht. Als treibe sie mein dunkles Herz in deine Schatten. So soll es sein, wenn ich dich frag ein Leben lang. Ach vergiss doch, worum…

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