ich sitz im August
mit Federn bestückt
tief traurig
leicht lachend
rupft ein kleines Kind
mir jede Feder aus
ich sitz im August
verliere Federn
und bin mit jedem Schluck
des bitteren Weins
nackt und nackter
unter all dem Kleid
soll ich entblößen
was ich mühsam nur
verkleidet hab
ich soll mich zeigen
hier im August
gelöst von jeder Feder
was ich Haut nenne
ist euch Verkleidung
und das Kind zupft
fröhlich weiter
ich lege den Kopf
hier im August
in den dazugehörigen Nacken
folge den Oberleitungen
folge den Wolken
kann ich auch
ohne Federn fliegen?
das Kind stapft
fröhlich hinterher
es trägt in seinen Händen
jede Feder meines Kleids
ich wünschte
ich hätte mehr
als meinen nackten Körper
mehr als eine Haut
auf die ihr eure Wünsche schreibt
tief unter mir
trage ich eure Erinnerungen
euren Schmerz
ihr stellt mich her
ihr zerstört mich
wie es euch beliebt