Nacht

ich spüre die Nacht,
wie sie sich in mein Schlafzimmer stiehlt,
lautlos gleitet die Balkontür auf,
bis die äußere Tür die innere streift

das Knarren der Dielen,
das sich meinem Bett nähert
das sanfte Glattstreichen der Bettdecke,
um sich setzen zu können,
zunächst am Fußende kaum merklich

aber ich spüre die Nacht,
wie sie das Bett beschwert

hellwach pocht mein Herz
so laut es geht und lautlos für dich

ich spüre die Blicke,
die sich durch die Dunkelheit bohren,
auf mir lasten, schwerer noch
als jeder Körper

die Stille legt sich dumpf
über mein Gesicht, kriecht
in meinen Mund, verstopft beide Ohren
nur die Augen bleiben klar